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Auftrag 5
Wohnexperimente: sind das die Wohnsiedlungen der Zukunft?

Wohnbaugenossenschaften, die mit ihren Siedlungen nicht Geld verdienen, sondern in erster Linie guten Wohnraum für Menschen anbieten wollen, machen sich viele Gedanken zur Frage, wie Wohnsiedlungen in der Zukunft gebaut werden sollten. Wohnsiedlungen, die für die verschiedensten Lebensphasen und Wohnformen stimmen. Wohnsiedlungen, die viel Lebensqualität bieten und gleichzeitig möglichst wenig Wohnfläche und Energie verbrauchen.
 
  • Schauen Sie den Kurzfilm «Experiment Kalkbreite – ein Modell für die Stadt der Zukunft?» an.
  • Studieren Sie die folgenden Beispiele von Wohnexperimenten und besuchen Sie die jeweiligen Internetseiten.
  • Stellen Sie in einem kurzen Portrait mit Bildern eine der Siedlungen vor.
Wohnen ohne Auto
Der grösste Teil der Energie in der Schweiz wird durch Gebäude verbraucht: Für die Herstellung und den Transport der Baumaterialien, für den Bau, aber auch für den Betrieb und Unterhalt. Ein wichtiger Faktor sind aber auch die Menschen, die in den Häusern leben: Wie viel Strom, Wasser und Heizenergie verbrauchen wir? Wie viel Wohnfläche benutzen wir? Gehen wir jeden Tag mit dem Auto arbeiten und einkaufen oder sind wir mit dem öffentlichen Verkehr, mit dem Velo oder zu Fuss unterwegs?

Wenn es in einer Wohnsiedlung auch Arbeitsräume, Einkaufsmöglichkeiten und sogar Restaurants/Cafés gibt und wenn sie sehr zentral und in der Nähe von öffentlichen Verkehrsmitteln gelegen ist, brauchen die Bewohner eigentlich kein Auto. Verschiedene Genossenschaftssiedlungen sind deshalb autofrei geplant: Es gibt keine oder nur ganz wenige Parkplätze – dafür viel Platz für Velos und einige Standplätze für Carsharing (z. B. Mobility). Die Mieterinnen und Mieter dürfen auch nicht einfach ausserhalb der Siedlung parkieren – sie müssen sich verpflichten, kein Auto zu besitzen.   

Ein Beispiel ist die Wohngenossenschaft Oberfeld, die in Ostermundigen eine nachhaltige und autofreie Siedlung erstellte. www.wohnenimoberfeld.ch

Weitere autofreie Siedlungen:
Genossenschaft FAB-A, Biel
Siedlung Sihlbogen der Genossenschaft Zurlinden, Zürich
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Eine neue Erfindung: Clusterwohnungen
Die neuen Wohnsiedlungen wollen Wohnungen für unterschiedliche Wohnformen und Lebensphasen anbieten. Eine neue Erfindung sind so genannte Cluster- oder Satellitenwohnungen: Statt nur einem WG-Zimmer haben die Bewohner jeweils eine Miniwohnung mit eigenem Bad und einer kleinen Teeküche für sich. Sie teilen sich dafür grosse Wohnräume und eine gemeinsame Küche.

Ein Beispiel ist die Siedlung der Genossenschaft "mehr als wohnen“, die eine Lernplattform für das Wohnen der Zukunft sein will. Die Genossenschaft wurde von über 50 Zürcher Baugenossenschaften gemeinsam gegründet .
Sie baute in Zürich Nord ein ganzes Stadtquartier: Mit 13 ganz unterschiedlichen Häusern und insgesamt 450 Wohnungen, Gewerberäumen, Büros, Cafés und Restaurant, einem Hotel, Kinderkrippe und Kindertagesstätten und vielen gemeinsamen Räumen für alle Bewohner. Die Siedlung bietet Wohnraum für Familien, Einzelpersonen, ältere Menschen und jede Art von Lebensgemeinschaften: vom Studio bis zur 7½-Zimmer-Wohnung, vom Wohnatelier bis zur 12½-Zimmer-Gemeinschaftswohnung oder eben Clusterwohnungen (hier heissen sie Satellitenwohnungen). Ausserdem können die Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung Zusatzzimmer mieten, zum Beispiel für erwachsene Kinder oder ältere Familienangehörige, die zwar eigenständig leben, aber doch Familienanschluss haben möchten.

www.mehralswohnen.ch

Weitere Genossenschaften mit Clusterwohnungen:
Genossenschaft KraftWerk, Siedlung Heizenholz, Zürich
Genossenschaft Kalkbreite, Zürich



 
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In einer Gemeinschaft leben und arbeiten
Immer wieder gib es Gruppen von Menschen, die nicht in einem anonymen Wohnblock in einer kleinen Wohnung, sondern anders leben wollten, in einer grösseren Gemeinschaft. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Ökodorfs Sennrüti zum Beispiel legen viel Wert auf eine umweltbewusste, nachhaltige Lebensweise und auf ein gemeinschaftliches, spirituelles Zusammenleben.

In einem alten Kurhaus in Degersheim konnten sie ihre Vision verwirklichen.
www.sennrueti.ch

Weitere Beispiele von selbstverwalteten Genossenschaftsiedlungen, deren Bewohner in einer engen Gemeinschaft leben:
Wogeno Dach, Oensingen

 
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Alles klar?